Hintergrund

Der Mittelstand als wichtiger Pfeiler unserer Wirtschaft

Die Bedeutung des Mittelstandes für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ist von immenser Tragweite. Als grundlegender Pfeiler der deutschen Ökonomie trägt er maßgeblich zum Wohlstand und zur Stabilität unseres Landes bei. Als größter Arbeitgeber im Land schafft er eine erhebliche Anzahl von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus zeichnet sich der Mittelstand durch eine ausgeprägte Innovationskraft aus. Viele mittelständische Unternehmen sind in technologisch anspruchsvollen Branchen und Nischen tätig und investieren kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. So entstehen neue Produkte und Dienstleistungen, die zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf dem globalen Markt beitragen.

Auffällig ist auch die regionale Verankerung des Mittelstandes. Viele mittelständische Unternehmen haben ihren Sitz in kleineren Städten und ländlichen Gebieten, wo sie einen substanziellen Beitrag zur regionalen Wirtschaft leisten. Sie sind stark mit ihrer Region verwurzelt und fördern die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort. Der Mittelstand trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Stärkung der Infrastruktur in weniger dicht besiedelten Regionen bei und leistet einen Beitrag zur Attraktivität des ländlichen Raums.

Neben den ökonomischen Aspekten spielt der Mittelstand auch eine bedeutende soziale Rolle. Viele mittelständische Unternehmen werden familiengeführt und legen Wert auf langfristige Perspektiven. Sie setzen auf nachhaltige Geschäftsentwicklung und pflegen enge Beziehungen zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kunden. Der Mittelstand verkörpert häufig traditionelle Werte wie Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Vertrauen, was zur Stabilität und Kontinuität der Gesellschaft beiträgt.

Definition: Der (gehobene) Mittelstand

Der Begriff „Mittelstand“ stellt eine Besonderheit im deutschsprachigen Raum dar. Eine einheitliche Definition gibt es nicht. Häufig versteht man darunter kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen. So gibt es Definitionsversuche, die prägende qualitative Merkmale heranziehen, wie beispielsweise die Einheit von Eigentum und Leitung. In diesem Zusammenhang wird der Mittelstandsbegriff oft synonym zu Familienunternehmen gebraucht.

Für die Abgrenzung des Mittelstands gegenüber großen Konzernen wird jedoch häufig auch auf die Höhe des Umsatzes und/oder die Beschäftigtenzahl der Unternehmen, teils auch die Bilanzsumme Bezug genommen. Die KfW-Bankengruppe z.B. definiert den Mittelstand als private Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren jährlicher Umsatz die Grenze von 500 Millionen Euro nicht übersteigt.

In öffentlichen Diskussionen und Presseberichten liest man hier und da auch über den gehobenen Mittelstand; dies können dann aber auch beispielsweise Familienunternehmen mit mehreren Milliarden Umsatz sein.

Diese Plattform verfolgt keinen wissenschaftlichen Anspruch und möchte daher keine neue Mittelstandsdefinition liefern. Vielmehr wird der Begriff recht flexibel ausgelegt. So sollen kleinere Unternehmen im Besitz einer Unternehmerfamilie oder als Portfoliounternehmen einer Private Equity-Gesellschaft genauso zum Mittelstand zählen wie auch ein größeres Familienunternehmen mit mehreren Milliarden Umsatz als gehobener Mittelstand bezeichnet werden kann. Dies geschieht stets in Abgrenzung zu klassischen Großkonzernen wie Siemens, Allianz oder BASF, um nur einige zu nennen.

Der Aufsichtsrat im Mittelstand

Der Aufsichtsrat spielt eine entscheidende Rolle im Unternehmensmanagement und trägt zur Governance und Kontrolle von Unternehmen bei. Insbesondere für den deutschen Mittelstand erlangt der Aufsichtsrat eine besondere Bedeutung, da er eine Vielzahl von Funktionen erfüllt, die sowohl die Stabilität als auch das Wachstum dieser Unternehmen unterstützen.

Generell dient der Aufsichtsrat als Kontrollgremium, das die Geschäftsführung eines Unternehmens überwacht und die Interessen der Anteilseigner vertritt. Er ist dafür verantwortlich sicherzustellen, dass die Unternehmensführung in Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen handelt und die gesetzlichen Vorgaben sowie ethische Standards einhält. Der Aufsichtsrat fungiert somit als unabhängiges Organ, das eine effektive Unternehmensführung und Risikomanagement gewährleistet.

Für den deutschen Mittelstand spielt der Aufsichtsrat eine herausragende Rolle, insbesondere aufgrund seiner vielfältigen Funktionen. Er bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Beratung der Geschäftsführung durch (hoffentlich) erfahrene und kompetente Mitglieder. Dies ist besonders wertvoll für mittelständische Unternehmen, da sie oft auf spezifisches Branchenwissen und strategische Expertise angewiesen sind, um Herausforderungen zu bewältigen und Chancen zu nutzen.

Darüber hinaus unterstützt der Aufsichtsrat den Mittelstand bei der Sicherstellung einer nachhaltigen Unternehmensführung. Er trägt dazu bei, dass langfristige Strategien entwickelt und umgesetzt werden, um das Unternehmen auf stabilem Wachstumskurs zu halten. Der Aufsichtsrat hilft dabei, die Finanzierung zu sichern, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Innovation voranzutreiben. Diese Aspekte sind für mittelständische Unternehmen von zentraler Bedeutung, da sie ihnen ermöglichen, sich in einem dynamischen Marktumfeld zu behaupten.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Rolle des Aufsichtsrats bei der Unterstützung von Unternehmensnachfolgen im Mittelstand. Da viele mittelständische Unternehmen in Familienbesitz sind, spielt die reibungslose Übergabe an die nächste Generation eine entscheidende Rolle für die Kontinuität und den Erfolg des Unternehmens. Der Aufsichtsrat kann bei diesem Prozess eine aktive Rolle spielen, indem er als Vermittler zwischen den Interessen der Familienmitglieder und den unternehmerischen Erfordernissen agiert.

Der Beirat im Mittelstand

Die Bedeutung von Beiräten ist in der letzten Dekade stetig gestiegen. Häufig sind Krisen jedweder Art Auslöser dafür gewesen, dass Unternehmen die Einrichtung eines Beratungs- und Kontrollgremiums forciert haben.

Auch wenn die meisten Familienunternehmen gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind, eine Kontrollinstanz in ihrem Unternehmen zu etablieren, sieht man eine klare Tendenz, dass immer mehr Familienunternehmen sich für die Einrichtung eines Beirats aussprechen. Nicht so bei Aktiengesellschaften und größeren Unternehmen, die als GmbH (bei mehr als 500 Mitarbeitern) organisiert sind. Hier schreiben die einschlägigen Gesetze die Einrichtung eines Kontrollgremiums verbindlich vor.

Wenn Familienunternehmen sich für ein solches freiwilliges Gremium entscheiden, steht in aller Regel nicht die Kontrollfunktion im Vordergrund. Vielmehr wird dann ein Beirat als Sparringspartner mit beratender Funktion eingesetzt. Er hat keine zwingenden Entscheidungsbefugnisse, ist aber meist satzungsgemäß in die Gesellschaftsstruktur integriert. Er soll bei strategischen Entscheidungen beraten und mit dem Fachwissen seiner Mitglieder für neue, externe Impulse sorgen. Damit kann erreicht werden, dass die Qualität unternehmerischer Entscheidungen verbessert werden, was gerade in Familienunternehmen zur Steigerung der Professionalität und zur Kanalisierung der Emotionalität, beispielsweise bei Gesellschafterauseinandersetzungen, beiträgt. Auch und gerade in Phasen eines Generationswechsels kann ein solches Gremium ein wichtiges Instrument darstellen; wenn man bedenkt, dass in den kommenden zehn Jahren bei mehreren Hunderttausend Unternehmen die Nachfolge ansteht.

Bei der Einrichtung dieses freiwilligen Gremiums können Familienunternehmen eigenständig definieren, welche Aufgaben und Befugnisse dieser Institution übertragen werden soll. Auch die Zusammensetzung und die Vergütung der Beiratsmitglieder liegt im Ermessen der jeweiligen Gesellschafter. Für die individuelle und zweckdienliche Ausgestaltung besteht ein großer Spielraum.

Die Intention dieser Plattform

Diese Plattform richtet sich an aktive Aufsichtsräte und Beiräte , Gesellschafter, Unternehmerfamilien und Top-Führungskräfte mit Interesse an Aufsichts- und Beiratsmandaten und soll als Informationsquelle rund um das Thema Beirat in mittelständischen Unternehmen und Familienunternehmen dienen.

Im Zentrum stehen aktuelle Informationen, Personalien und Entwicklungen zu relevanten Themen. In Interviews mit Aufsichtsrats- und Beiratsmitgliedern kommen Personen zu Wort, die solche Funktionen begleiten und wertvolle Hilfestellungen geben können.

Nachdem der Gründer dieser Plattform als Personalberater immer wieder mit der Besetzung von Aufsichtsrats- und Beiratsmitgliedern im mittelständischen Umfeld beauftragt wird, pflegt er einen regelmäßigen Austausch mit diesen Mandatsträgern.